Die etwas anderen Fakten über den Kreis Kleve

 

Die etwas anderen Fakten über den Kreis Kleve: Erstaunliches, Skurriles und Unterhaltsames

 

Der Kreis Kleve – eine Region am unteren Niederrhein, die auf den ersten Blick für malerische Landschaften, historische Städte und eine entspannte Lebensart bekannt ist. Doch hinter dieser beschaulichen Fassade verbergen sich einige überraschende, skurrile und amüsante Fakten, die den Kreis Kleve in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Tauchen wir ein in die kuriosen und unterhaltsamen Seiten dieser besonderen Region!

 

Die Schwanenburg: Heimat von Lohengrin?

Die Schwanenburg in Kleve ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern wird auch mit der sagenumwobenen Gralsritter-Legende in Verbindung gebracht. Angeblich soll hier der Schwanenritter Lohengrin sein Zuhause gehabt haben. Ob Wagner beim Komponieren seiner Oper von dieser Geschichte inspiriert war? Vielleicht. Zumindest gibt es in Kleve eine Statue, die an diese Legende erinnert.

 

Kühe und Kunst – ein Kreis der Extreme

Der Kreis Kleve hat eine der höchsten Viehdichten Deutschlands, und nirgendwo in Nordrhein-Westfalen gibt es mehr Kühe pro Einwohner als hier. Kurioserweise ist Kleve aber auch eine Hochburg der Kunst: Der Bildhauer Joseph Beuys, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, wurde in Krefeld geboren, wuchs jedoch in Kleve auf. Während Beuys provokative Installationen schuf, sehen die Kühe im Kreis Kleve das wohl eher gelassen.

 

Anna von Kleve – Die deutsche Königin von England

Anna von Kleve (1515–1557), auch bekannt als Anne of Cleves, war die vierte Ehefrau von König Heinrich VIII. von England. Sie stammte aus dem Herzogtum Kleve und wurde in der berühmten Schwanenburg aufgezogen, die als das Wahrzeichen von Kleve gilt. Ihr Leben war außergewöhnlich, da sie eine der wenigen Ehefrauen Heinrichs war, die nach der Scheidung in Wohlstand und Ehren weiterleben durfte. Anna wurde als Teil der englischen Geschichte anerkannt und in der renommierten Westminster Abbey beigesetzt, einem Privileg, das sie bis heute mit den größten Monarchen Englands teilt.

 

Die weltberühmte Annäherung an die Mathematik in Kleve

Kleve beherbergt eines der merkwürdigsten mathematischen Phänomene, das als "Klever Rechenmaschine" bekannt ist. Diese mechanische Rechenmaschine, die im 19. Jahrhundert in Kleve entwickelt wurde, ist ein Meisterwerk der Technik und ein Pionier der frühen Computertechnologie. Sie war in der Lage, Additionen und Subtraktionen durchzuführen und war damit ihrer Zeit weit voraus. Heute befindet sich die Maschine im Museum der Stadt Kleve.

 

Klever Humor: Die geheime Kunst der Sprüche

Im Kreis Kleve gibt es eine besondere Vorliebe für trockenen Humor. So kursieren Sprüche wie „Wat willse? Wir haben nix, können nix, machen nix. Aber das mit Stolz!“ Diese Art von Selbstironie ist typisch für den Niederrhein – und sie trifft den Nerv der Bewohner.

 

Die längste (kurze) Grenze Deutschlands

Der Kreis Kleve grenzt über 100 Kilometer an die Niederlande, eine der längsten deutschen Außengrenzen. Doch die Übergänge sind so unspektakulär, dass man oft gar nicht merkt, dass man in ein anderes Land gefahren ist. Kurios: Mancherorts haben Häuser eine niederländische Adresse, obwohl der Garten in Deutschland liegt.

 

Spargelland und Bananenmysterium

Spargel ist im Kreis Kleve eine echte Institution. Doch wussten Sie, dass der Kreis früher auch exotische Pflanzen kultivierte? In Bedburg-Hau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts tatsächlich versucht, Bananen anzubauen. Das Experiment scheiterte, doch die Idee war ihrer Zeit voraus – und sorgt bis heute für erstaunte Blicke.

 

Geheimnisvolles U-Boot im Altrhein

In den 1950er-Jahren wurde ein stillgelegtes deutsches U-Boot im Altrhein bei Kalkar gesichtet. Es stellte sich heraus, dass es von der britischen Besatzungsmacht hier „geparkt“ wurde. Später wurde es verschrottet, doch der Mythos lebt weiter: Einige ältere Einwohner behaupten, dass immer noch Teile des U-Boots im Wasser liegen.

 

Der tote Vulkan unter Kalkar

Wussten Sie, dass unter der Stadt Kalkar ein erloschener Vulkan schlummert? Der „Kalkarer Vulkan“ ist zwar seit Millionen Jahren inaktiv, doch sein Basaltgestein erzählt eine faszinierende geologische Geschichte. Heute ist er kaum noch sichtbar – außer für Hobby-Geologen.

 

Das Atomkraftwerk, das keins wurde

Der „Schnelle Brüter“ in Kalkar ist eine der größten Bauruinen Deutschlands. Ursprünglich als hochmodernes Atomkraftwerk geplant, wurde das Projekt in den 1980er-Jahren gestoppt. Stattdessen wurde der Standort in einen Freizeitpark namens „Wunderland Kalkar“ umgewandelt. Auf dem Gelände kann man nun Karussell fahren – über einem Atomreaktor, der nie in Betrieb ging.

 

Das „Tote Buch“ von Schloss Moyland

Schloss Moyland ist nicht nur ein Kunstmuseum, sondern birgt auch eine mysteriöse Geschichte. Angeblich gibt es ein „totes Buch“ in der Bibliothek des Schlosses, das niemand lesen kann, weil es in einer unbekannten Sprache geschrieben ist. Ob es sich um einen Scherz handelt oder ein ungelöstes Rätsel, bleibt offen.

 

Der Teufel und die Sühnekreuze

Im Kreis Kleve gibt es mehrere alte Sühnekreuze, die an mittelalterliche Morde erinnern. Eine Legende erzählt, dass der Teufel höchstpersönlich in die Gegend gekommen sein soll, um einen Streit zu schlichten – jedoch mit fatalem Ausgang. Die Kreuze erinnern an eine Zeit, in der Konflikte oft blutig endeten.

 

Der Kreis, der zweimal „Kleve“ heißt

Wussten Sie, dass der Name „Kreis Kleve“ eigentlich ein doppeltes Kleve ist? „Kleve“ leitet sich von „Cliff“ ab, was so viel wie „Steilhang“ bedeutet. Es bezieht sich auf die Erhebung, auf der einst die Schwanenburg thronte. Der Kreis könnte also auch als „Kreis der Steilhänge“ bezeichnet werden – obwohl es dort eher flach zugeht.

 

Grieth: Die kleinste Stadt mit dem größten Stolz

Grieth am Rhein ist eine der kleinsten Städte im Kreis Kleve, doch ihre Bewohner sind unglaublich stolz auf ihre Geschichte. Früher war Grieth ein wichtiger Handelsort am Rhein. Heute ist die Stadt vor allem für ihre lebendige Karnevalstradition bekannt. Und ja, hier wird „jeck“ gefeiert – aber auf eine besonders bodenständige Art.

 

Der geheimnisvolle „Fischkopf“ von Emmerich

Am Rhein in Emmerich steht eine Statue, die viele nur als „Fischkopf“ kennen. Sie zeigt einen grotesken Kopf, der aus einem Fisch herausragt. Niemand weiß genau, warum die Statue dort steht – doch sie hat längst Kultstatus erreicht. Touristen lieben es, sich mit ihr zu fotografieren, und die Einheimischen haben sie liebevoll in ihr Herz geschlossen.

 

Das LVR-Klinikgelände in Bedburg-Hau

Das weitläufige Klinikgelände des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) in Bedburg-Hau ist ein Ort mit einer bewegten Geschichte – und auch einer gewissen Mystik. Mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden, die von großzügigen Parkanlagen umgeben sind, wirkt es fast idyllisch. Doch hinter dieser friedlichen Fassade verbirgt sich ein Ort, der seit seiner Gründung 1912 unzählige Geschichten von Schmerz, Heilung und Schicksalen erlebte.

 

Nie genug von Fritten

Pommesbuden gibt es im Kreis Kleve wie Sand am Meer – was wenig überrascht, da die Region durch ihre Nähe zu den Niederlanden stark beeinflusst ist. Doch kurios: Eine Umfrage zeigte, dass Klever besonders gerne „Spezial-Pommes“ mit Mayo, Ketchup und Zwiebeln essen – und im Schnitt dreimal pro Woche eine Portion verdrücken!

 

Die kuriosen Sprachunterschiede und Dialekte im Kreis Kleve

Der Kreis Kleve ist eine wahre Schatzkammer der Dialekte und Sprachbesonderheiten. Zwischen niederrheinischem Platt, niederländischen Einflüssen und regionalen Eigenheiten entsteht ein buntes Sprachen-Mosaik, das selbst für sprachlich Bewanderte zuweilen knifflig sein kann.

 

Das „Klever Platt“: Ein Dialekt mit Charakter

Das Klever Platt gehört zur Familie der niederfränkischen Dialekte und unterscheidet sich merklich von anderen Varianten am Niederrhein. Es ist eng mit der niederländischen Sprache verwandt, was kein Wunder ist, da der Kreis Kleve über Jahrhunderte starke Verbindungen zu den Niederlanden hatte. Besonders auffällig sind die typisch niederrheinischen Diminutivformen wie „-ke“ oder „-je“. Statt „Brötchen“ heißt es beispielsweise „Brootke“, und ein Hündchen wird liebevoll als „Hündke“ bezeichnet.

Fun Fact: Viele Wörter aus dem Klever Platt klingen wie niederländisch – sind aber nicht identisch. So wird etwa aus dem deutschen „jetzt“ im Klever Platt „nu“, was auch im Niederländischen vorkommt. Niederländer schmunzeln oft über die Ähnlichkeiten, aber genauso oft verstehen sie etwas völlig anderes.

 

Die Sprachbarriere zwischen Nord und Süd

Innerhalb des Kreises Kleve gibt es erstaunliche Sprachunterschiede. In den nördlichen Gemeinden wie Emmerich oder Rees sprechen viele Menschen ein Platt, das näher am Achterhoeks (ein niederländischer Dialekt) liegt. Im südlichen Kreis, etwa in Geldern oder Straelen, hört man eher Varianten, die dem Ripuarischen näherkommen, also den Dialekten des Kölner Raumes. Man könnte fast sagen, dass es innerhalb des Kreises zwei „Dialektwelten“ gibt – und wenn Nord und Süd aufeinandertreffen, wird es manchmal kompliziert.

 

Der Kreis Kleve ist weit mehr als nur eine Region am Niederrhein. Mit seinen kuriosen Geschichten, unerwarteten Legenden und skurrilen Begebenheiten lädt er dazu ein, die Gegend mit ganz neuen Augen zu sehen. Egal ob makaber, lustig oder mysteriös – der Kreis Kleve überrascht immer wieder aufs Neue!

 

Teile